CSR-Report

Die soziale Verantwortung des Fußballs hört nicht beim Verband auf, sondern umfasst alle Klubs. Deshalb veröffentlicht die Österreichische Fußball-Bundesliga pünktlich zu Saisonende zum dritten Mal einen gesammelten CSR-Report über die Aktivitäten sämtlicher Klubs der ADMIRAL Bundesliga.

 

 

 

Spielgenuss ohne Grenzen

Lange waren Stadionbesuche für Menschen mit speziellen Bedürfnissen nur sehr schwer umsetzbar. Doch die Vereine haben sich auf diese Fangruppe längst eingestellt. Mit speziellen Angeboten wie dem barrierefreien Zugang und Spielübertragungen für sehbeeinträchtigte Menschen soll auch ihnen das Spiel so nah wie möglich gebracht werden.

 

Das Thema Inklusion ist in seinen verschiedenen Facetten längst auch bei den Bundesliga-Klubs angekommen. So hat der CASHPOINT SCR Altach bereits im Mai 2023 erstmals einen sogenannten Inklusions-Spieltag ausgerichtet. Zum Heimspiel gegen den TSV Egger Glas Hartberg begleitete das Special-Needs-Team des Klubs die beiden Bundesliga-Mannschaften beim Einlauf aufs Feld und absolvierte in der Halbzeitpause ein Inklusionsspiel im Stadion. „Das war eine tolle Möglichkeit, einem breiten Publikum zu zeigen, welche Schritte der Sportclub Altach in diesem Bereich setzt“, sagt Benedikt Drexel, zuständig für Kommunikation bei den Altachern. „Vielen Zuschauern war bis dato noch gar nicht bekannt, dass wir ein Team für Spieler mit besonderen Bedürfnissen stellen.“

Das Special-Needs-Team reise zudem durch ganz Europa und trage den Vereinsnamen so weit über die Landesgrenzen hinaus. Auch das Profiteam komme mehrmals im Jahr mit dem Special-Needs-Team in Berührung, etwa bei einem gemeinsamen Inklusionsturnier in der „Woche der Herzen“. Seit 2010 stellt sich der SCR Altach in der Länderspielpause im September in den Dienst der guten Sache, er absolviert in dieser Zeit ein Benefizspiel bei einem ausgewählten Verein und veranstaltet das Unified-Turnier in der CASHPOINT-Arena, wie es im Nachhaltigkeitsbericht des Vereins heißt.

Damit auch Fans mit Beeinträchtigungen voll in den Genuss eines Matchbesuchs kommen können, hat der Verein weitere spezielle Maßnahmen im Bereich der Inklusion ergriffen. So verfügt die CASHPOINT-Arena über 20 Rollstuhlplätze und ist auch im Internet barrierefrei erreichbar. „Dank der Firma AccessiWay kann unsere Website ohne Grenzen aufgerufen werden“, sagt Drexel. „Das Tool kann verschiedene Modi aktivieren: ein Modus ohne Blinken, ein Profil für Sehbehinderte und ein Profil für Menschen mit ADHS sind nur drei Varianten, über die scra.at seit Neuestem verfügt. Es ist uns von hoher Bedeutung, dass der SCR Altach für alle so gut wie möglich erlebbar gemacht wird.“

 

Hartberg hilft vor Ort

Auch in Hartberg wird einiges getan, um Menschen mit Beeinträchtigungen einzubinden. Seit mehreren Jahren ist dort ein ehrenamtlicher Ordner aus dieser Personengruppe bei den Heimspielen im Stadion im Einsatz, wo er unter anderem den Gästebus und die Schiedsrichter am Parkplatz einweise sowie im Bereich der Mixed Zone tätig sei, erklärt Pressesprecher Roland Puchas. Darüber hinaus verfüge die Profertil Arena über einen barrierefreien Zugang inklusive eines Bereichs für Zuschauer, die einen Rollstuhl nutzen. „Wir haben immer wieder Personengruppen mit Beeinträchtigungen zu den Spielen eingeladen und werden dies auch künftig machen“, sagt Puchas. In der Vorweihnachtszeit gebe es stets eine vereinsinterne Spendenaktion von Mannschaft und Verein, die einem Fan mit Beeinträchtigung oder einer Familie mit Schicksalsschlägen zugutekomme. Zu Silvester werde zusammen mit der zweiten Mannschaft und der Dorfgemeinschaft Eggendorf ein Silvesterlauf veranstaltet, dessen Reinerlös komplett in soziale Projekte fließe. Weitere Aktionen im Bereich der Inklusion sind Trainings- und Spielbesuche der Behindertengruppe des Therapeutischen Instituts „Chance B“ sowie Autogrammstunden der Kampfmannschaft bei der Behinderten-Selbsthilfe-Gruppe Hartberg.

 

„Stadionbesuch für alle“ auf einen Blick

Viele weitere Vereine sind in diesem Bereich bereits aktiv geworden. So wurde etwa beim Stadionneubau des FC Blau-Weiß Linz ebenso auf Barrierefreiheit geachtet wie in den Stadien des LASK, der Wiener Austria und des SK Rapid. Bei Rapid sollen ab Herbst 2024 erstmals auch Museumsführungen für von Demenz betroffene Personen angeboten werden. Beim SK Puntigamer Sturm Graz sind seit Herbst 2019 Fans mit Behinderung als ehrenamtliche „Inklusionsbotschafter“ tätig. Diese nehmen die Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse von betroffenen Fans auf und arbeiten mit daran, dass die Zugänglichkeit zu den Spielen weiter verbessert wird.

Am Audiodescriptions-Programm „Bundesliga On Ear“, dem Stadionangebot für Sehbeeinträchtigte, beteiligen sich bislang mit den Wiener Vereinen sowie dem FC Red Bull Salzburg und dem SK Sturm Graz vier Bundesliga-Klubs. Der LASK will bald nachziehen. Durch dieses gemeinsame Serviceangebot von Bundesliga und Klubs können Fans über ein tragbares Radio oder ein Smartphone mit Radiofunktion das Geschehen am Platz mit der Begleitung durch ausgebildete Spielkommentatoren live verfolgen.

Damit interessierte Fans nicht lange suchen müssen und alle Informationen zu den einzelnen Inklusionsangeboten der Klubs auf einen Blick haben, hat die Bundesliga eine Sammelmappe zum „Stadionbesuch für alle“ zusammengestellt.

 

Weiterführende Informationen

 

Fotos: (1) BSG Hartberg, (1) TSV Egger Glas Hartberg

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