CSR-Report

Die soziale Verantwortung des Fußballs hört nicht beim Verband auf, sondern umfasst alle Klubs. Deshalb veröffentlicht die Österreichische Fußball-Bundesliga pünktlich zu Saisonende zum dritten Mal einen gesammelten CSR-Report über die Aktivitäten sämtlicher Klubs der ADMIRAL Bundesliga.

 

Mit der Kraft des Fußballs

Nachwuchsförderung beschränkt sich nicht auf das Spielen am Platz. Auch in Sachen gesellschaftliches Miteinander setzen viele Bundesliga-Klubs auf die Jüngsten – mit ganz unterschiedlichen Aktionen.

 

Wenn es um ein gelebtes gesellschaftliches Miteinander geht, ist der SC Austria Lustenau in vielerlei Hinsicht aktiv. So etwa mit dem Bildungsprojekt „Kicken ohne Grenzen“. Zusammen mit dem gleichnamigen Wiener Verein „Kicken ohne Grenzen“ nutzen die Lustenauer die Kraft des Fußballs, um Kinder und Jugendliche darin zu stärken, ihr Potenzial voll zu entfalten, sagt Samuel Schwärzler, zuständig für Marketing und Kommunikation bei der Lustenauer Austria. Geschehen soll das über offene kostenlose Fußballtrainings – auch an Schulen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf. Sie dienen als Andockstelle und „Safe Space“, in dem sich die Jugendlichen zugehörig und wertgeschätzt fühlen. „Die Kinder lernen in den Trainings nicht nur, Fußball zu spielen, sondern entdecken im Miteinander auch andere Stärken“, sagt Schwärzler.

Bereits im Jahre 2023 startete an drei Lustenauer Mittelschulen ein entsprechendes Pilotprojekt, das in diesem Sommer fortgesetzt wird. Ausgebildete Trainer leiten in den ersten sowie einigen dritten Klassen Sportstunden. Jede Trainingseinheit soll eine von 20 Sozialkompetenzen, den sogenannten „Life Goals“, fördern. Dazu zählen zum Beispiel Kommunikationsfähigkeit, Selbstständigkeit, Frustrationstoleranz und Motivationsfähigkeit. Um das zu erreichen, hat „Kicken ohne Grenzen“ 60 Übungen entwickelt. Direkt im Anschluss werden die Einheiten besprochen, um die entfalteten Kompetenzen sichtbar zu machen. In Abstimmung mit den Schulen und Lehrkräften setzen die Trainer dann Schwerpunkte. Sie begleiten die Kinder dabei das Jahr über, um eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Der Fußball als beliebteste Sportart dient als Hilfsmittel. „Die Jugendlichen kommen aus sich heraus. Und der Lernerfolg ist schnell sichtbar“, sagt Schwärzler. Das gelte auch für Kinder, die zuvor gar keinen Bezug zum Fußball gehabt hätten.

 

Fußball macht Schule

Der Fokus des Projekts lag bislang auf den Lustenauer Mittelschulen und den Nachwuchsteams der Austria, darüber hinaus soll es fortan offene Angebote geben wie ein regelmäßiges Training ohne Vereinsbezug und Turniere für Nicht-Fußballer. Ab Sommer ist geplant, auch andere Schulen und Vereine für die Initiative zu gewinnen. Dazu suchen die Lustenauer Freiwillige, die sich zu Life-Goals-Trainern ausbilden lassen. Das Konzept des gelebten Miteinanders versucht die Austria auch innerhalb des Vereins zu festigen: „Jeder unserer Profis ist Pate einer Nachwuchsmannschaft“, sagt Schwärzler. Zu Beginn der Saison werden mehrere Spieler einem Team zugeteilt. Die Spieler besuchen dann über mehrere Monate hinweg regelmäßig die Trainings ihrer Mannschaft und geben den Kindern Tipps. „Weil bei uns im Nachwuchs 300 Kinder aus mehr als 50 Ländern spielen, schärfen wir damit auch das Bewusstsein der Profis für die Vielfalt kultureller, religiöser und ethnischer Hintergründe“, sagt Schwärzler.

Jedes Jahr besucht die Austria zudem Schulen im Ländle, wobei hier bewusst Integrationsklassen besucht werden. „Durch diese Besuche möchten wir nicht nur den jungen Fußballfans die Möglichkeit bieten, hinter die Kulissen unseres Klubs zu blicken, sondern auch einen Beitrag zur Integration und Vielfalt in unserer Gemeinschaft leisten“, sagt Schwärzler.

Im benachbarten Altach sieht es ähnlich aus. Auch der CASHPOINT SCR Altach ist in der Region aktiv. So veranstaltet der Verein sechsmal im Jahr die „SCRA Schultour“, bei der die Profifußballer in den Vorarlberger Volksschulen vorbeischauen und die Kinder etwa über eine gesunde Lebensweise unterrichten.

Darüber hinaus soll auch das Miteinander innerhalb des Vereins gefördert werden. Schließlich arbeiten Menschen aus mehr als 15 Ländern beim SCR Altach. So dienen Mannschaftsabende und Teambuildingeinheiten vor allem dazu, dass sich die Mannschaft abseits des Platzes kennenlernt und zwischenmenschliche Verbindungen im privaten Umfeld aufbaut. „Es ist schlicht und einfach kein Thema bei uns im Verein, dass es Probleme bei der Durchmischung von Personen mit verschiedenen kulturellen oder religiösen Hintergründen gibt“, sagt Benedikt Drexel, verantwortlich für Außenkommunikation bei den Altachern.

 

Wolfsberger Wir-Gefühl

Fußball macht Schule – das gilt auch andernorts, etwa in Kärnten. So arbeitet der RZ Pellets WAC mit der Jugend- und Suchtpräventionsinitiative „Over the Limit“ der Stadtgemeinde Wolfsberg zusammen. Auch hier bleibt es nicht allein bei der Nachwuchsförderung. Um das gesellschaftliche Miteinander unter Spielern, Betreuern und Funktionären über unterschiedliche kulturelle, religiöse und ethnische Hintergründe hinweg zu stärken, richten die Kärntner ebenfalls Mannschaftsabende und Teambuildingmaßnahmen aus. Ein Integrationsmanager hilft den Spielern zudem bei praktischen und bürokratischen Herausforderungen wie der Wohnungssuche und der Beschaffung von Aufenthaltsdokumenten.

 

Weiterführende Informationen

 

Fotos: Cashpoint SCR Altach

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